Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung

Die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung ist eine Methode zur Ermittlung des Deckungsbeitrags auf verschiedenen Stufen innerhalb eines Unternehmens. Dabei werden die Kosten und Erlöse auf verschiedenen Stufen (z.B. Produktlinien, Vertriebskanäle, Geschäftsbereiche) erfasst und der jeweilige Deckungsbeitrag berechnet, um Entscheidungen zur Optimierung der Ertragslage zu treffen.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist der Deckungsbeitrag 2?
  2. Was ist der Deckungsbeitrag 3?
  3. Was ist die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung?
  4. Wie kann eine mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung beispielsweise aussehen?
  5. In welchen Situationen sollte die mehrstufige Deckungsbeitragrechnung angesetzt werden?

1. Was ist der Deckungsbeitrag 2?

Der Deckungsbeitrag 2 (DB2) ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die angibt, welcher Beitrag jeder zusätzlich verkaufte Artikel zur Deckung der Fixkosten und zum Gewinn eines Unternehmens beiträgt.

Der Deckungsbeitrag 2 berücksichtigt neben den variablen Kosten auch die anteiligen fixen Kosten, die direkt oder indirekt einem Produkt zugeordnet werden können. Hierzu zählen beispielsweise Kosten für Miete, Gehälter, Marketing und Vertrieb. Der Deckungsbeitrag 2 wird daher auch als „echter Deckungsbeitrag“ bezeichnet.

Die Formel zur Berechnung des Deckungsbeitrags 2 lautet:

DB2 = Umsatz – variable Kosten – anteilige fixe Kosten

Der Deckungsbeitrag 2 gibt an, welchen Betrag jedes zusätzlich verkaufte Produkt zur Deckung der Fixkosten und damit zur Steigerung des Gewinns beiträgt. Ein hoher Deckungsbeitrag 2 bedeutet, dass das Produkt dazu beiträgt, die fixen Kosten des Unternehmens zu decken und einen höheren Gewinn zu erzielen.

 

2. Was ist der Deckungsbeitrag 3?

Der Deckungsbeitrag 3 (DB3) ist eine betriebswirtschaftliche Kennzahl, die den Beitrag jedes Produkts zum Gewinn eines Unternehmens angibt. Im Gegensatz zum Deckungsbeitrag 2 berücksichtigt der DB3 auch die Gemeinkosten, die nicht direkt einem Produkt zugeordnet werden können.

Die Formel zur Berechnung des Deckungsbeitrags 3 lautet:

DB3 = Umsatz – variable Kosten – anteilige fixe Kosten – Gemeinkosten

Die Gemeinkosten umfassen alle Kosten, die nicht direkt einem Produkt zugeordnet werden können, wie beispielsweise Kosten für Verwaltung, Forschung und Entwicklung, IT-Systeme und andere Infrastruktur. Der DB3 gibt an, welchen Beitrag jedes verkaufte Produkt zum Decken der Fixkosten und der Gemeinkosten und damit zum Gewinn des Unternehmens leistet.

Der DB3 ist daher eine wichtige Kennzahl für die langfristige Profitabilität eines Unternehmens, da er es ermöglicht, die tatsächlichen Kosten jedes Produkts zu berücksichtigen und zu entscheiden, welche Produkte langfristig am rentabelsten sind.

 

3. Was ist die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung?

Die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung ist eine Methode der betriebswirtschaftlichen Analyse, die dazu dient, den Deckungsbeitrag und den Gewinn eines Unternehmens auf verschiedenen Ebenen zu analysieren. Dabei werden die Deckungsbeiträge einzelner Produkte oder Produktgruppen miteinander verglichen und auf mehreren Ebenen zusammengeführt, um ein umfassendes Bild der Gewinnsituation des Unternehmens zu erhalten.

Die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung besteht aus mehreren aufeinanderfolgenden Stufen, die den Beitrag jedes Produkts oder jeder Produktgruppe zum Gesamtgewinn des Unternehmens ermitteln. Im Allgemeinen gibt es drei Stufen:

  • Deckungsbeitrag 1 (DB1): Der DB1 ist der Beitrag eines Produkts zur Deckung der variablen Kosten und zur Bildung eines Deckungsbeitrags. Er wird berechnet, indem man vom Umsatz die variablen Kosten des Produkts abzieht.

  • Deckungsbeitrag 2 (DB2): Der DB2 ist der Beitrag eines Produkts oder einer Produktgruppe zur Deckung der variablen Kosten und der anteiligen fixen Kosten. Er wird berechnet, indem man vom Deckungsbeitrag 1 die anteiligen fixen Kosten abzieht.

  • Deckungsbeitrag 3 (DB3): Der DB3 ist der Beitrag eines Produkts oder einer Produktgruppe zur Deckung aller Kosten des Unternehmens, einschließlich der Gemeinkosten. Er wird berechnet, indem man vom Deckungsbeitrag 2 die Gemeinkosten abzieht.

Die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung ermöglicht es einem Unternehmen, die Rentabilität jedes Produkts oder jeder Produktgruppe zu analysieren und zu optimieren, um die Gesamtrentabilität des Unternehmens zu steigern.

 

4. Wie kann eine mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung beispielsweise aussehen?

Eine mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung kann aus mehreren aufeinanderfolgenden Stufen bestehen, um den Beitrag jedes Produkts oder jeder Produktgruppe zum Gesamtgewinn des Unternehmens zu ermitteln. Hier ist ein Beispiel für eine mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung:

Schritt 1: Ermittlung des Deckungsbeitrags 1 pro Produkt

  • Umsatz pro Produkt
  • Variable Kosten pro Produkt
  • Deckungsbeitrag 1 pro Produkt (Umsatz – variable Kosten)

Schritt 2: Ermittlung des Deckungsbeitrags 1 pro Produktgruppe

  • Verkaufsmenge pro Produktgruppe
  • Deckungsbeitrag 1 pro Produkt
  • Deckungsbeitrag 1 pro Produktgruppe (Summe aller Deckungsbeiträge 1 der Produkte in der Produktgruppe)

Schritt 3: Ermittlung des Deckungsbeitrags 2 pro Produktgruppe

  • Anteilige fixe Kosten pro Produktgruppe
  • Deckungsbeitrag 1 pro Produktgruppe
  • Deckungsbeitrag 2 pro Produktgruppe (Deckungsbeitrag 1 – anteilige fixe Kosten)

Schritt 4: Ermittlung des Deckungsbeitrags 3 für das gesamte Unternehmen

  • Gemeinkosten des Unternehmens
  • Deckungsbeitrag 2 pro Produktgruppe
  • Deckungsbeitrag 3 für das gesamte Unternehmen (Summe aller Deckungsbeiträge 2 der Produktgruppen – Gemeinkosten)

Diese mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung ermöglicht es einem Unternehmen, die Rentabilität jedes Produkts und jeder Produktgruppe zu analysieren und fundierte Entscheidungen darüber zu treffen, welche Produkte oder Produktgruppen am rentabelsten sind und wo mögliche Verbesserungen vorgenommen werden können.

 

5. In welchen Situationen sollte die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung angesetzt werden?

Die einstufige Deckungsbeitragsrechnung ist eine einfache Methode zur Berechnung des Deckungsbeitrags, bei der der Gesamtdeckungsbeitrag eines Unternehmens als Differenz zwischen dem Gesamtumsatz und den Gesamtkosten ermittelt wird. Diese Methode ist jedoch nicht immer ausreichend, um die Rentabilität von einzelnen Produkten oder Produktgruppen zu analysieren. In solchen Situationen sollte die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung eingesetzt werden. Hier sind einige Beispiele, wann eine mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung angebracht ist:

  • Wenn ein Unternehmen eine Vielzahl von Produkten oder Produktgruppen hat: In diesem Fall kann die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung dazu beitragen, die Rentabilität jeder Produktgruppe oder jedes Produkts separat zu analysieren, anstatt nur eine Gesamtübersicht zu erhalten.

  • Wenn es unterschiedliche fixe Kosten gibt: Wenn ein Unternehmen verschiedene fixe Kosten hat, die sich auf unterschiedliche Produkte oder Produktgruppen beziehen, kann die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung dabei helfen, die anteiligen fixen Kosten jeder Produktgruppe oder jedes Produkts zu ermitteln und die Rentabilität entsprechend zu analysieren.

  • Wenn eine differenzierte Preiskalkulation angewendet wird: Wenn ein Unternehmen verschiedene Preise für verschiedene Produkte oder Produktgruppen anwendet, kann die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung dazu beitragen, die Rentabilität jedes Produkts oder jeder Produktgruppe entsprechend dem angewandten Preis zu analysieren.

  • Wenn das Unternehmen eine komplexe Kostenstruktur hat: Wenn ein Unternehmen eine komplexe Kostenstruktur hat, die sich auf unterschiedliche Produkte oder Produktgruppen bezieht, kann die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung dazu beitragen, eine umfassende Analyse der Rentabilität jeder Produktgruppe oder jedes Produkts durchzuführen und eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Insgesamt ist die mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung dann sinnvoll, wenn eine differenziertere Analyse der Rentabilität einzelner Produkte oder Produktgruppen notwendig ist, um Entscheidungen zur Verbesserung der Gesamtrentabilität des Unternehmens zu treffen.

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