Betriebsabrechnungsbogen

Ein Betriebsabrechnungsbogen (BAB) ist ein betriebswirtschaftliches Instrument zur Kostenrechnung in Unternehmen. Er dient der Erfassung und Verteilung der betrieblichen Kosten auf die Kostenstellen, um die Kostenstruktur des Unternehmens transparent darzustellen. Auf Basis des BAB können Kostenträgerrechnungen erstellt werden, um die Wirtschaftlichkeit von Produkten oder Dienstleistungen zu analysieren.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist ein Betriebsabrechnungsbogen?
  2. Was wird auf einem Betriebsabrechnungsbogen gemacht?
  3. Weshalb können Produkte & Dienstleistungen durch den BAB besser kalkuliert werden?
  4. Welche Formen eines Betriebsabrechnungsbogens gibt es?

1. Was ist ein Betriebsabrechnungsbogen?

Ein Betriebsabrechnungsbogen (BAB) ist ein internes betriebswirtschaftliches Instrument zur Ermittlung der Kosten eines Unternehmens. Er dient als Grundlage für die Kalkulation von Produkten und Dienstleistungen sowie für die Entscheidungsfindung im Bereich der Unternehmenssteuerung.

Der Betriebsabrechnungsbogen stellt die betrieblichen Kosten einer Kostenstelle gegenüber den Leistungen, die von dieser Kostenstelle erbracht wurden. Auf diese Weise kann das Unternehmen die Kosten der einzelnen Kostenstellen transparent machen und gegebenenfalls Maßnahmen zur Kostensenkung ergreifen. In der Regel enthält der Betriebsabrechnungsbogen Angaben zu den variablen und fixen Kosten sowie zu den Gemeinkosten einer Kostenstelle.

Der Betriebsabrechnungsbogen ist ein wichtiger Bestandteil des internen Rechnungswesens eines Unternehmens und wird insbesondere in der Kostenrechnung eingesetzt. Er dient dazu, die Betriebskosten zu kontrollieren und zu senken und somit die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu steigern.

 

2. Was wird auf einem Betriebsabrechnungsbogen gemacht?

Auf einem Betriebsabrechnungsbogen (BAB) werden die Kosten und Leistungen einer Kostenstelle eines Unternehmens gegenübergestellt. Dabei werden die Kosten aufgeteilt in fixe und variable Kosten sowie Gemeinkosten. Die Leistungen einer Kostenstelle werden in der Regel durch die Anzahl der produzierten Stücke oder durch die erbrachte Arbeitsleistung gemessen.

Im Einzelnen können auf einem Betriebsabrechnungsbogen folgende Schritte durchgeführt werden:

  • Festlegung der Kostenstellen: Zunächst werden die einzelnen Kostenstellen des Unternehmens bestimmt, die in den Betriebsabrechnungsbogen einfließen sollen. Hierbei handelt es sich um Bereiche des Unternehmens, in denen Kosten anfallen, wie beispielsweise Produktion, Vertrieb oder Verwaltung.
  • Erfassung der Kosten: Die Kosten, die in den ausgewählten Kostenstellen anfallen, werden erfasst und den einzelnen Kostentypen (fixe Kosten, variable Kosten, Gemeinkosten) zugeordnet. Beispiele für fixe Kosten sind beispielsweise Mieten, Gehälter und Abschreibungen. Variable Kosten können beispielsweise Material- und Energiekosten sein. Gemeinkosten sind Kosten, die nicht direkt auf eine Kostenstelle zugeordnet werden können, wie beispielsweise Versicherungen oder Gebäudereinigung.
  • Erfassung der Leistungen: Die Leistungen einer Kostenstelle werden erfasst und mit den Kosten der entsprechenden Kostenstelle in Bezug gesetzt. Hierbei kann es sich beispielsweise um die Anzahl der produzierten Stücke oder die erbrachte Arbeitsleistung handeln.
  • Zusammenstellung der Ergebnisse: Auf Basis der erfassten Kosten und Leistungen werden die Ergebnisse der einzelnen Kostenstellen zusammengeführt und in einem Gesamtergebnis dargestellt. Hierbei wird in der Regel auch eine Analyse der Abweichungen zwischen den geplanten und tatsächlichen Kosten vorgenommen.

Der Betriebsabrechnungsbogen ist ein wichtiges Instrument des betrieblichen Rechnungswesens und dient der Kostenkontrolle und -optimierung in Unternehmen.

 

3. Weshalb können Produkte & Dienstleistungen durch den BAB besser kalkuliert werden?

Produkte können anhand des Betriebsabrechnungsbogens besser kalkuliert werden, da der Betriebsabrechnungsbogen eine detaillierte Aufschlüsselung der Kosten und Leistungen einer Kostenstelle liefert. Auf dieser Grundlage können die Kosten, die bei der Herstellung eines Produkts anfallen, präziser ermittelt werden. Dadurch wird es möglich, den Verkaufspreis eines Produkts genauer zu kalkulieren und somit auch die Gewinnspanne zu optimieren.

Ein Betriebsabrechnungsbogen ermöglicht es, die Kosten einer Kostenstelle auf die verschiedenen Produktionsprozesse oder Produktgruppen zu verteilen. Auf diese Weise können die tatsächlichen Kosten für die Herstellung eines bestimmten Produkts ermittelt werden. Dadurch wird es auch möglich, die Kosten für die Herstellung unterschiedlicher Produkte miteinander zu vergleichen und gegebenenfalls Maßnahmen zur Kostensenkung zu ergreifen.

Zudem können durch den Betriebsabrechnungsbogen auch Abweichungen zwischen den geplanten und tatsächlichen Kosten erkannt werden. Durch eine genaue Analyse dieser Abweichungen können Schwachstellen im Produktionsprozess aufgedeckt und gezielt Maßnahmen ergriffen werden, um die Kosten zu senken.

Insgesamt liefert der Betriebsabrechnungsbogen also wichtige Informationen für eine genaue Kalkulation der Produktionskosten und somit für eine effektive Steuerung des Unternehmens.

 

4. Welche Formen eines Betriebsabrechungsbogens gibt es?

Grundsätzlich gibt es zwei Formen von Betriebsabrechnungsbögen (BAB):

  • Einzelkosten-BAB (BAB I): Das Einzelkosten-BAB ist eine Form des Betriebsabrechnungsbogens, bei dem nur die variablen Kosten einer Kostenstelle erfasst werden. Hierbei werden die Einzelkosten direkt den erzeugten Produkten oder Dienstleistungen zugerechnet. Das Einzelkosten-BAB ist vor allem bei Unternehmen mit homogenen Produkten oder Dienstleistungen und relativ stabilen Kostenstrukturen gebräuchlich.
  • Gemeinkosten-BAB (BAB II): Im Gegensatz zum Einzelkosten-BAB werden beim Gemeinkosten-BAB auch die fixen Kosten und die Gemeinkosten einer Kostenstelle erfasst. Hierbei werden die Kosten auf die erzeugten Produkte oder Dienstleistungen umgelegt, da sie nicht direkt auf einzelne Produkte oder Dienstleistungen zurechenbar sind. Das Gemeinkosten-BAB ist vor allem bei Unternehmen mit heterogenen Produkten oder Dienstleistungen und variablen Kostenstrukturen gebräuchlich.

Zudem gibt es auch spezielle Formen von Betriebsabrechnungsbögen wie beispielsweise das Maschinenstundensatz-BAB, bei dem die Kosten einer Maschine auf die tatsächlich genutzten Maschinenstunden umgelegt werden, oder das Personalkosten-BAB, bei dem die Kosten einer Kostenstelle auf die erbrachte Arbeitsleistung der Mitarbeiter umgelegt werden.

Die Wahl der geeigneten Art des Betriebsabrechnungsbogens hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise der Art der Produkte oder Dienstleistungen, der Kostenstruktur des Unternehmens und den Zielen der Kostenrechnung.

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