Die Abgrenzungsrechnung ist ein Instrument der Buchhaltung, das dazu dient, Einnahmen und Ausgaben zeitlich richtig zuzuordnen. Dabei werden Zahlungen, die in einem anderen Zeitraum erbracht wurden als die entsprechenden Leistungen, auf das jeweilige Geschäftsjahr verteilt.
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Inhaltsverzeichnis
- Was ist die Abgrenzungsrechnung?
- Wozu wird die Abgrenzungsrechnung im Rahmen der KLR benötigt?
- Worauf muss bei der Abgrenzungsrechnung besonders geachtet werden?
- Wie ist der Ablauf einer Abgrenzungsrechnung?
1. Was ist die Abgrenzungsrechnung?
Die Abgrenzungsrechnung ist eine betriebswirtschaftliche Methode zur zeitlichen Zuordnung von Aufwendungen und Erträgen, um eine realistische Darstellung des periodenbezogenen Erfolgs eines Unternehmens zu ermöglichen.
In der Abgrenzungsrechnung werden Kosten und Erlöse nicht in dem Zeitpunkt erfasst, in dem sie tatsächlich anfallen oder erzielt werden, sondern in dem Zeitpunkt, in dem sie wirtschaftlich verursacht werden. Das bedeutet, dass Ausgaben und Einnahmen, die nicht in die laufende Periode gehören, in diejenige Periode übertragen werden, in der sie tatsächlich anfallen oder erzielt werden.
Typische Beispiele für abzugrenzende Aufwendungen sind zum Beispiel Mieten oder Versicherungsprämien, die für einen längeren Zeitraum im Voraus bezahlt werden müssen. Hier wird der Betrag auf die zukünftigen Perioden verteilt. Ein Beispiel für einen abzugrenzenden Ertrag wäre eine Vorauszahlung eines Kunden für eine Leistung, die erst in einer späteren Periode erbracht wird.
Die Abgrenzungsrechnung ist insbesondere für die Erstellung von Jahresabschlüssen und Gewinn- und Verlustrechnungen von Bedeutung, da sie eine realistischere Darstellung des Erfolgs eines Unternehmens ermöglicht.
2. Wozu wird die Abgrenzungsrechnung im Rahmen der KLR benötigt?
Die Abgrenzungsrechnung ist ein wichtiger Bestandteil der Kosten- und Leistungsrechnung, da sie eine zeitliche Zuordnung von Kosten und Erlösen ermöglicht und somit eine genauere Erfolgsermittlung über einen bestimmten Zeitraum ermöglicht.
Durch die Abgrenzungsrechnung können Aufwendungen und Erträge, die zeitlich nicht der aktuellen Periode zuzuordnen sind, in die entsprechenden Perioden verschoben werden. Das bedeutet, dass Aufwendungen, die in einem Geschäftsjahr bereits gezahlt wurden, aber erst in einem späteren Geschäftsjahr verbraucht werden, auf dieses Geschäftsjahr abgegrenzt werden. Gleichzeitig können auch Erträge, die bereits im aktuellen Geschäftsjahr erwirtschaftet wurden, aber erst in einem späteren Geschäftsjahr vereinnahmt werden, abgegrenzt werden.
Durch die Abgrenzung von Aufwendungen und Erträgen wird ein realistischeres Bild des Erfolgs über einen bestimmten Zeitraum erzeugt. Dies ist insbesondere für die Planung und Kontrolle von Kosten und Erlösen von Bedeutung, da die Abgrenzungsrechnung eine genauere Ermittlung von Gewinnen und Verlusten ermöglicht und somit eine bessere Basis für Entscheidungen bietet.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Abgrenzungsrechnung im Rahmen der Kosten- und Leistungsrechnung dazu dient, eine zeitliche Zuordnung von Kosten und Erlösen zu ermöglichen und somit eine genauere Erfolgsermittlung über einen bestimmten Zeitraum zu gewährleisten.
3. Worauf muss bei der Abgrenzungsrechnung besonders geachtet werden?
Bei der Abgrenzungsrechnung gibt es einige Aspekte, auf die geachtet werden sollte:
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Einhaltung der Bilanzierungsgrundsätze: Bei der Abgrenzungsrechnung müssen die allgemein anerkannten Bilanzierungsgrundsätze eingehalten werden, um eine korrekte und verlässliche Erfolgsermittlung zu gewährleisten.
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Vollständigkeit der Abgrenzung: Es ist wichtig, dass alle relevanten Aufwendungen und Erträge abgegrenzt werden, um eine korrekte Abbildung des periodenbezogenen Erfolgs zu gewährleisten. Nicht abgegrenzte Kosten und Erlöse können zu falschen Ergebnissen führen.
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Genauigkeit der Abgrenzung: Die Abgrenzungen sollten so genau wie möglich vorgenommen werden, um eine realistische Darstellung des Erfolgs zu gewährleisten. Es sollten keine pauschalen oder ungenauen Annahmen gemacht werden.
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Dokumentation der Abgrenzung: Die Abgrenzungen sollten dokumentiert werden, um nachvollziehbar zu machen, welche Kosten und Erlöse abgegrenzt wurden und welche Bilanzierungsgrundsätze dabei angewendet wurden. Dies kann im Rahmen von Kontrollen und Prüfungen wichtig sein.
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Berücksichtigung von Steuern: Bei der Abgrenzung von Aufwendungen und Erträgen sollten auch steuerliche Aspekte berücksichtigt werden, da dies Auswirkungen auf die Höhe der Steuerzahlungen haben kann.
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Beachtung von Sonderfällen: Bei bestimmten Aufwendungen und Erträgen können Sonderfälle auftreten, die eine besondere Behandlung erfordern. Beispiele hierfür sind Rückstellungen oder Abschreibungen auf langfristige Vermögenswerte. Diese Fälle sollten sorgfältig geprüft und entsprechend behandelt werden.
Insgesamt ist es wichtig, bei der Abgrenzungsrechnung sorgfältig und gewissenhaft vorzugehen, um eine korrekte Erfolgsermittlung und damit eine verlässliche Basis für Entscheidungen zu gewährleisten.
4. Wie ist der Ablauf einer Abgrenzungsrechnung?
Die Abgrenzungsrechnung wird in der Regel am Ende des Geschäftsjahres durchgeführt. Der Ablauf lässt sich anhand eines einfachen Beispiels wie folgt erklären:
Ein Unternehmen schließt das Geschäftsjahr am 31. Dezember ab. Im Januar des folgenden Jahres werden Rechnungen für Miete und Gehälter beglichen, die aber erst im Februar des folgenden Jahres verbraucht werden. Es handelt sich also um Aufwendungen, die zeitlich nicht der aktuellen Periode zuzuordnen sind.
Schritt 1: Identifizierung der Aufwendungen Zunächst müssen die Aufwendungen, die abgegrenzt werden sollen, identifiziert werden. Im Beispiel sind dies die Miet- und Gehaltszahlungen, die im Januar geleistet wurden, aber erst im Februar verbraucht werden.
Schritt 2: Bestimmung des Abgrenzungsbetrags Der nächste Schritt besteht darin, den Betrag zu ermitteln, der abgegrenzt werden muss. Im Beispiel müssen die Miet- und Gehaltszahlungen, die im Januar geleistet wurden, auf das nächste Jahr abgegrenzt werden. Der Abgrenzungsbetrag entspricht somit dem Betrag, der im Januar gezahlt wurde.
Schritt 3: Buchung der Abgrenzung Um die Abgrenzung vorzunehmen, wird ein Abgrenzungsposten in der Bilanz gebucht. Der Abgrenzungsposten stellt sicher, dass die Aufwendungen und Erträge in der korrekten Periode erfasst werden. Im Beispiel wird der Abgrenzungsbetrag in den Abgrenzungsposten „Mieten und Gehälter“ gebucht.
Schritt 4: Auflösung der Abgrenzung Im folgenden Geschäftsjahr werden die Miet- und Gehaltszahlungen dann aus dem Abgrenzungsposten auf die entsprechenden Aufwandskonten gebucht. Im Beispiel werden die Miet- und Gehaltszahlungen im Februar aus dem Abgrenzungsposten „Mieten und Gehälter“ gebucht und auf das Miet- bzw. Personalkosten-Konto umgebucht.
Durch die Abgrenzung der Aufwendungen wird in der aktuellen Periode ein realistisches Bild des Erfolgs erzeugt. Ohne die Abgrenzung wären die Aufwendungen im Januar gebucht worden, obwohl sie erst im Februar verbraucht wurden. Die Abgrenzungsrechnung stellt sicher, dass Kosten und Erlöse zeitlich korrekt zugeordnet werden, was eine wichtige Grundlage für eine genaue Erfolgsermittlung bildet.
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