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Netzplantechnik

Der Netzplan ist eine Projektmanagementmethode zur Ermittlung der Pufferzeiten anhand der frühesten Start- und Endzeitpunkte (FAZ & FEZ), sowie der spätesten Start- und Endzeitpunkte (SAZ & SEZ) der Arbeitsschritte. Dabei wird ein Netzplan erstellt, der aus verschiedenen Aktivitäten und deren Abhängigkeiten besteht, um den Ablauf des Projekts zu visualisieren und zu optimieren. Ziel ist es, den Projektverlauf zu beschleunigen und Kosten sowie Ressourcen zu optimieren.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist ein Netzplan?
  2. Welche Daten sind am Netzplan abzulesen?
  3. Wie werden die frühesten Start- und Endzeitpunkte berechnet?
  4. Wie werden die spätesten Start- und Endzeitpunkte berechnet?
  5. Was sind Pufferzeiten?
  6. Wie wird der kritische Pfad identifiziert?
  7. Was ist beim kritischen Pfad zu beachten?

1. Was ist ein Netzplan?

Ein Netzplan, auch als Projektstrukturplan oder Ablaufplan bezeichnet, ist ein Diagramm, das die Abhängigkeiten und Beziehungen zwischen den Aktivitäten eines Projekts darstellt. Es ist eine grafische Darstellung der zeitlichen Abfolge von Aktivitäten, die zur Erreichung eines Ziels erforderlich sind.

Der Netzplan besteht aus einem Netzwerk von Knoten, die die einzelnen Aktivitäten darstellen, und Pfeilen, die die Abhängigkeiten zwischen den Aktivitäten darstellen. Jeder Knoten im Netzplan repräsentiert eine bestimmte Aktivität und ist mit anderen Knoten durch Pfeile verbunden, um die Reihenfolge und Abhängigkeiten der Aktivitäten zu zeigen.

Ein Netzplan kann verwendet werden, um den Zeitplan eines Projekts zu visualisieren und zu planen, Ressourcen zu identifizieren und zu verteilen, Engpässe zu identifizieren und die Auswirkungen von Änderungen auf den Projektzeitplan zu analysieren. Es ist ein wichtiges Werkzeug im Projektmanagement, um sicherzustellen, dass ein Projekt pünktlich und innerhalb des Budgets abgeschlossen wird.

 

2. Welche Daten sind am Netzplan abzulesen?

In den Arbeitsschritten des Netzplans sind in der Regel die folgenden Daten angegeben:

  • Aktivitäten: Jeder Arbeitsschritt wird als Aktivität bezeichnet und hat eine eindeutige Bezeichnung oder ID.
  • Dauer: Die Dauer einer Aktivität gibt an, wie lange sie dauert, um abgeschlossen zu werden. Dies kann in Tagen, Wochen oder Monaten angegeben werden.
  • Abhängigkeiten: Die Abhängigkeiten zwischen den Aktivitäten zeigen, welche Aktivitäten vor oder nach anderen Aktivitäten ausgeführt werden müssen. Diese Beziehungen werden mit Pfeilen dargestellt, die die Richtung der Abhängigkeit angeben.
  • frühester und spätester Start- und Endzeitpunkt: Der Netzplan kann auch den Start- und Endzeitpunkt jedes Arbeitsschritts und des gesamten Projekts darstellen.
  • Pufferzeiten: Die Pufferzeiten sind die Differenz aus frühesten- und spätesten Startzeitpunkten, die angeben, ob ein Arbeitsschritt eine zeitliche Flexibilität besitz.
  • Kritischer Pfad: Der kritische Pfad ist, jene Ablauffolge, die sich direkt auf den Projektabschluss aufwirkt.

Diese Daten ermöglichen es den Projektmanagern, den Projektzeitplan zu planen, zu überwachen und zu kontrollieren, Ressourcen zuzuweisen und Engpässe zu identifizieren.

 

3. Wie werden die frühesten Start- und Endzeitpunkte berechnet?

Die frühesten Start- und Endzeitpunkte der Arbeitsschritte im Netzplan werden durch eine Methode namens Vorwärtsrechnung berechnet. Dabei werden die Aktivitäten des Netzplans in chronologischer Reihenfolge durchgegangen, um die frühesten Start- und Endzeitpunkte jeder Aktivität zu bestimmen. Die Schritte sind wie folgt:

  1. Identifizieren des Startknotens: Der Startknoten ist derjenige Knoten im Netzplan, der keine Vorgänger hat. Der früheste Startzeitpunkt des Startknotens wird als Null angenommen.
  2. Berechnen der frühesten Startzeitpunkte (FS) jeder Aktivität: Der FS einer Aktivität ist der früheste Zeitpunkt, an dem die Aktivität beginnen kann. Der FS wird berechnet, indem die maximale früheste Endzeit (FE) aller Vorgängeraktivitäten der aktuellen Aktivität ermittelt und um die Dauer der aktuellen Aktivität erhöht wird:

    FS = Max (FE von allen Vorgängeraktivitäten) + Dauer der aktuellen Aktivität

  3. Berechnen der frühesten Endzeitpunkte (FE) jeder Aktivität: Der FE einer Aktivität ist der früheste Zeitpunkt, an dem die Aktivität abgeschlossen sein kann. Der FE wird berechnet, indem der FS der aktuellen Aktivität um die Dauer der aktuellen Aktivität verringert wird:

    FE = FS + Dauer der aktuellen Aktivität

  4. Fortsetzung der Vorwärtsrechnung: Die Schritte 2 und 3 werden für jede folgende Aktivität wiederholt, bis alle Aktivitäten abgeschlossen sind.

Am Ende der Vorwärtsrechnung sind die frühesten Start- und Endzeitpunkte jeder Aktivität bekannt. Diese Informationen können zur Planung und Steuerung des Projekts verwendet werden, um sicherzustellen, dass das Projekt rechtzeitig abgeschlossen wird.

 

4. Wie werden die spätesten Start- und Endzeitpunkte berechnet?

Die spätesten Start- und Endzeitpunkte der Arbeitsschritte im Netzplan werden durch eine Methode namens Rückwärtsrechnung berechnet. Dabei werden die Aktivitäten des Netzplans in umgekehrter chronologischer Reihenfolge durchgegangen, um die spätesten Start- und Endzeitpunkte jeder Aktivität zu bestimmen. Die Schritte sind wie folgt:

  1. Identifizieren des Endknotens: Der Endknoten ist derjenige Knoten im Netzplan, der keine Nachfolger hat. Der späteste Endzeitpunkt des Endknotens wird als die Gesamtdauer des Projekts angenommen.
  2. Berechnen der spätesten Endzeitpunkte (SE) jeder Aktivität: Der SE einer Aktivität ist der späteste Zeitpunkt, an dem die Aktivität abgeschlossen sein muss, um das Projekt innerhalb der Gesamtdauer abzuschließen. Der SE wird berechnet, indem die minimale späteste Startzeit (SS) aller Nachfolgeraktivitäten der aktuellen Aktivität ermittelt und um die Dauer der aktuellen Aktivität reduziert wird:

    SE = Min (SS von allen Nachfolgeraktivitäten) – Dauer der aktuellen Aktivität

  3. Berechnen der spätesten Startzeitpunkte (SS) jeder Aktivität: Der SS einer Aktivität ist der späteste Zeitpunkt, an dem die Aktivität beginnen muss, um das Projekt innerhalb der Gesamtdauer abzuschließen. Der SS wird berechnet, indem der SE der aktuellen Aktivität um die Dauer der aktuellen Aktivität erhöht wird:

    SS = SE – Dauer der aktuellen Aktivität

  4. Fortsetzung der Rückwärtsrechnung: Die Schritte 2 und 3 werden für jede vorhergehende Aktivität wiederholt, bis alle Aktivitäten abgeschlossen sind.

Am Ende der Rückwärtsrechnung sind die spätesten Start- und Endzeitpunkte jeder Aktivität bekannt. Diese Informationen können zur Planung und Steuerung des Projekts verwendet werden, um sicherzustellen, dass das Projekt innerhalb der Gesamtdauer abgeschlossen wird und um Engpässe und kritische Pfade im Projekt zu identifizieren.

 

5. Was sind Pufferzeiten?

Pufferzeiten im Netzplan sind Zeitreserven, die zwischen dem frühesten und spätesten Startzeitpunkt einer Aktivität liegen. Diese Zeitreserven ermöglichen es, Verzögerungen in einer Aktivität oder Abweichungen von der Planung zu kompensieren, ohne dass sich der Gesamtzeitplan des Projekts verzögert. Es gibt zwei Arten von Pufferzeiten: den Gesamtpuffer und den Freien Puffer.

  • Gesamtpuffer: Der Gesamtpuffer ist die Differenz zwischen dem spätesten Endzeitpunkt (SE) und dem frühesten Endzeitpunkt (FE) einer Aktivität. Der Gesamtpuffer gibt die maximale Zeit an, die eine Aktivität verzögert werden kann, ohne dass sich der Projektendtermin verzögert.
  • Freier Puffer: Der Freie Puffer ist die Differenz zwischen dem frühesten Startzeitpunkt (FS) der nachfolgenden Aktivität und dem spätesten Endzeitpunkt (SE) der aktuellen Aktivität. Der Freie Puffer gibt an, wie viel Zeit zwischen zwei Aktivitäten zur Verfügung steht, ohne dass sich der Gesamtzeitplan des Projekts verzögert. Der Freie Puffer kann als „Reserve“ betrachtet werden, die für unvorhergesehene Ereignisse oder Risiken verwendet werden kann.

Im Netzplan können Pufferzeiten durch die Analyse der kritischen Pfade und Nicht-Kritischen Pfade identifiziert werden. Ein kritischer Pfad ist der längste Weg durch den Netzplan und definiert die Aktivitäten, die den Projektschlusstermin bestimmen. Auf diesem Pfad gibt es keinen Freien Puffer. Nicht-kritische Pfade sind die Pfade, die nicht den Projektschlusstermin bestimmen, und auf diesen Pfaden gibt es Freien Puffer. Durch die Identifizierung des kritischen Pfads und der Aktivitäten auf diesem Pfad können Engpässe und Risiken identifiziert werden. Durch die Identifizierung der Nicht-Kritischen Pfade und der Aktivitäten auf diesen Pfaden können Pufferzeiten und Reserven identifiziert werden, die zur Risikominimierung und zur Verbesserung des Projektmanagements genutzt werden können.

 

6. Wie wird der kritische Pfad identifiziert?

Der kritische Pfad im Netzplan wird anhand der Pufferzeiten identifiziert, genauer gesagt durch die Aktivitäten, die keine Gesamtpufferzeit haben. Der kritische Pfad besteht aus einer Folge von Aktivitäten, bei denen jede Aktivität auf dem Pfad eine Null-Gesamtpufferzeit hat. Mit anderen Worten, jede Aktivität auf dem kritischen Pfad ist zeitlich so geplant, dass sie so früh wie möglich beginnt und so spät wie möglich endet, ohne den Projektendtermin zu beeinträchtigen.

Durch die Analyse des Netzplans können der früheste Startzeitpunkt (FS) und der späteste Endzeitpunkt (SE) jeder Aktivität berechnet werden. Der Gesamtpuffer einer Aktivität wird als Differenz zwischen dem spätesten Endzeitpunkt (SE) und dem frühesten Endzeitpunkt (FE) berechnet. Wenn eine Aktivität einen Gesamtpuffer von Null hat, bedeutet dies, dass eine Verzögerung in dieser Aktivität den Projektendtermin verzögern würde.

 

7. Was ist beim kritischen Pfad zu beachten?

Der kritische Pfad im Netzplan gibt an, welche Aktivitäten im Projekt entscheidend für das Einhalten des geplanten Endtermins sind. Er besteht aus einer Reihe von Aktivitäten, bei denen jede Aktivität auf dem Pfad eine Null-Gesamtpufferzeit hat. Das bedeutet, dass jede Aktivität auf dem kritischen Pfad so geplant ist, dass sie so früh wie möglich beginnt und so spät wie möglich endet, ohne den Projektendtermin zu beeinträchtigen.

Der kritische Pfad ist für Projektmanager wichtig, weil er ihnen ermöglicht, Engpässe und Risiken im Projekt zu identifizieren und sich auf die Aktivitäten zu konzentrieren, die den größten Einfluss auf den Projektschluss haben. Durch die Identifizierung des kritischen Pfads können Projektmanager den Fortschritt des Projekts überwachen, indem sie die Aktivitäten auf dem kritischen Pfad genau im Auge behalten, um sicherzustellen, dass sie rechtzeitig abgeschlossen werden und den Projektendtermin einhalten.

Bei der Steuerung des Projekts in Bezug auf den kritischen Pfad müssen Projektmanager sicherstellen, dass Aktivitäten auf dem kritischen Pfad mit höchster Priorität behandelt werden, um sicherzustellen, dass sie termingerecht abgeschlossen werden. Projektmanager müssen auch sicherstellen, dass der kritische Pfad ständig überwacht wird, um Verzögerungen und Abweichungen von der Planung schnell zu identifizieren und darauf zu reagieren.

Wenn der kritische Pfad nicht eingehalten wird, kann dies zu einer Verzögerung des Projektendtermins führen. Jede Verzögerung auf dem kritischen Pfad verlängert die Dauer des Projekts, während jede Verkürzung die Dauer des Projekts verkürzt. Daher ist es wichtig, dass Projektmanager den kritischen Pfad ständig überwachen und schnell auf Änderungen oder Verzögerungen reagieren, um sicherzustellen, dass das Projekt termingerecht abgeschlossen wird.

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