vollkommener Markt

Ein vollkommener Markt ist ein theoretisches Modell, in dem alle Teilnehmer perfekte Informationen haben, homogene Produkte handeln und keine Marktmacht haben. In diesem Modell herrscht vollständige Konkurrenz und es gibt keine Marktineffizienzen. In der Realität gibt es jedoch keine vollkommenen Märkte.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist ein vollkommener Markt?
  2. Wozu wird das Modell des vollkommenen Markts eingesetzt?
  3. Gibt es vollkommene Märkte in der Realität?
  4. Wie erfolgt die Preisbildung auf einem vollkommenen Markt?

1. Was ist ein vollkommener Markt?

Ein vollkommener Markt ist eine fiktive Marktsituation, in der es unendlich viele Käufer und Verkäufer gibt, jeder Marktteilnehmer perfekte Informationen hat und keine Marktbarrieren bestehen. Als Ergebnis gibt es einen Gleichgewichtspreis und eine Gleichgewichtmenge, die durch Angebot und Nachfrage bestimmt werden.

Die Annahmen eines vollkommenen Marktes sind:

  1. Unendliche Anzahl von Käufern und Verkäufern
  2. Perfekte Informationen: Alle Marktteilnehmer haben Zugang zu den gleichen Informationen über Preise, Qualität und Angebot.
  3. Homogenität der Güter: Alle Güter sind vollkommen identisch.
  4. Freie Marktzugänglichkeit: Jeder Marktteilnehmer kann ohne Einschränkungen kaufen und verkaufen.
  5. Keine Transaktionskosten: Es gibt keine Kosten für den Kauf oder Verkauf von Gütern.
  6. Keine Marktmacht: Kein Marktteilnehmer hat einen Einfluss auf den Marktpreis.

Diese Annahmen bilden die Grundlage für die Theorie des vollkommenen Marktes, aber in der Realität sind sie selten erfüllt.

 

2. Wozu wird das Modell des vollkommenen Markts eingesetzt?

Das Modell des vollkommenen Marktes wird in der Wirtschaftswissenschaft als Referenzmodell verwendet, um die Funktionsweise von Märkten zu verstehen und zu analysieren. Es dient als Vergleich zu realen Märkten, um zu verstehen, wie Abweichungen von den Annahmen des vollkommenen Marktes die Marktergebnisse beeinflussen.

Zudem kann das Modell des vollkommenen Marktes verwendet werden, um politische Entscheidungen zu bewerten und zu begründen. Es liefert eine Basis, um die Auswirkungen von Regulierungen, Subventionen und anderen politischen Maßnahmen auf den Markt zu untersuchen und zu beurteilen.

Insgesamt hilft das Modell des vollkommenen Marktes Wirtschaftswissenschaftlern und Entscheidungsträgern, die Funktionsweise von Märkten zu verstehen und Entscheidungen über die Regulierung und die Gestaltung von Märkten zu treffen.

 

3. Gibt es vollkommene Märkte in der Realität?

In der Realität treffen die meisten Annahmen des vollkommenen Marktes nicht zu:

  1. Unendliche Anzahl von Käufern und Verkäufern: Es gibt in der Regel eine begrenzte Anzahl von Marktteilnehmern.
  2. Perfekte Informationen: Marktteilnehmer haben nicht immer Zugang zu allen Informationen und die verfügbaren Informationen sind oft unvollständig oder verzerrt.
  3. Homogenität der Güter: Die meisten Güter sind nicht vollkommen identisch und haben Unterschiede in Bezug auf Qualität, Merkmale und Preis.
  4. Freie Marktzugänglichkeit: Es gibt oft Barrieren, die den Zugang zum Markt einschränken, wie zum Beispiel Regulierungen, Patente oder hohe Einstiegsbarrieren.
  5. Keine Transaktionskosten: Es gibt oft Kosten für den Kauf und Verkauf von Gütern, wie zum Beispiel Vermittlungskosten oder Informationskosten.
  6. Keine Marktmacht: Einige Marktteilnehmer haben oft einen Einfluss auf den Marktpreis, wie zum Beispiel Monopole oder oligopolistische Märkte.

Aufgrund dieser Abweichungen von den Annahmen des vollkommenen Marktes ist es in der Realität schwierig, Märkte als vollkommen zu bezeichnen.

 

4. Wie erfolgt die Preisbildung auf einem vollkommenen Markt?

Die Preisbildung auf einem vollkommenen Markt kann durch Angebots- und Nachfragekurven demonstriert werden.

Die Angebotskurve zeigt die Menge eines Gutes oder einer Dienstleistung, die von den Verkäufern zu einem bestimmten Preis bereitgestellt wird. Die Nachfragekurve zeigt die Menge eines Gutes oder einer Dienstleistung, die von den Käufern bei einem bestimmten Preis gekauft werden.

Auf einem vollkommenen Markt treffen sich Angebot und Nachfrage bei einem bestimmten Preis, dem Marktpreis, und einer bestimmten Menge, der Marktmenge. Diese Marktmenge und der Marktpreis bilden sich aufgrund des Gleichgewichts zwischen Angebot und Nachfrage aus. Wenn es mehr Nachfrage als Angebot gibt, steigt der Preis, bis die Nachfrage durch das Angebot gedeckt wird. Wenn es mehr Angebot als Nachfrage gibt, sinkt der Preis, bis das Angebot durch die Nachfrage absorbiert wird.

Auf diese Weise zeigt das Modell des vollkommenen Marktes, wie Preise auf Märkten gebildet werden und wie Angebot und Nachfrage den Marktpreis bestimmen.

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