Es gibt verschiedene statistische Kennzahlenarten wie z.B. Beziehungszahlen, Messzahlen und Gliederungszahlen. Kennzahlen können im allgemeinen in zwei Gruppen unterteilt werden: harte Kennzahlen, die sich quantifizieren lassen, und weiche Kennzahlen, die sich schwer messen lassen und auf subjektiven Einschätzungen basieren.
mögliche Prüfungsfragen
Inhaltsverzeichnis
- Welche statistischen Kennzahlenarten gibt es?
- Was sind harte und weiche Kennzahlen?
- Sollten harte Kennzahlen vor weichen Kennzahlen bevorzugt angewendet werden?
- Wie könne Kennzahlen nach dem Funktionsbereich im Unternehmen gegliedert werden?
1. Welche statistischen Kennzahlenarten gibt es?
In der Statistik können Kennzahlen auf verschiedensten Arten und Wegen berechnet werden. Die Basisarten der statistischen Kennzahlen bilden jedoch die folgenden drei Kennzahlenarten:
- Gliederungszahl: Eine Gliederungszahl ist eine statistische Kennzahl, die dazu dient, eine Gruppe von Daten in Klassen oder Kategorien zu unterteilen. Diese Klassen oder Kategorien können auf der Grundlage von Intervallen, Merkmalsausprägungen oder anderen Kriterien festgelegt werden. Ein Beispiel für eine Gliederungszahl ist das Alter in einer bestimmten Population, das in Klassen wie „unter 18“, „18-24“, „25-34“ usw. unterteilt wird.
- Beziehungszahl: Eine Beziehungszahl ist eine Kennzahl, die die Beziehung zwischen zwei oder mehr Variablen in einer Datenreihe beschreibt. Beziehungszahlen können positiv, negativ oder unkorreliert sein und reichen von -1 bis +1. Ein Beispiel für eine Beziehungszahl ist der Korrelationskoeffizient, der die Stärke und Richtung der Beziehung zwischen zwei Variablen misst.
- Messzahl: Eine Messzahl ist eine Kennzahl, die eine Eigenschaft einer Variablen in einer Datenreihe misst. Messzahlen können nominal, ordinal, intervallskaliert oder verhältnisskaliert sein. Nominalskalierte Messzahlen sind lediglich Bezeichnungen für verschiedene Kategorien, wie zum Beispiel die Namen von Farben. Ordinalskalierte Messzahlen haben eine Rangordnung, wie beispielsweise die Platzierung in einem Rennen. Intervallskalierte Messzahlen haben eine bekannte Einheit und eine bekannte Nullpunkt, wie beispielsweise Temperatur in Celsius. Verhältnisskalierte Messzahlen haben eine bekannte Einheit, einen bekannten Nullpunkt und ein sinnvolles Verhältnis, wie beispielsweise das Gewicht von Objekten.
2. Was sind harte und weiche Kennzahlen?
Harte und weiche Kennzahlen sind Begriffe aus dem Bereich der Unternehmensführung, die sich auf unterschiedliche Arten von Kennzahlen beziehen. Der Unterschied zwischen harten und weichen Kennzahlen liegt in ihrer Messbarkeit und Quantifizierbarkeit.
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Harte Kennzahlen: Harte Kennzahlen sind messbare und quantifizierbare Faktoren, die sich leicht in Zahlen und Daten erfassen lassen. Diese Kennzahlen beziehen sich auf konkrete und greifbare Aspekte der Geschäftstätigkeit eines Unternehmens, wie beispielsweise Umsatz, Gewinn, Kosten und Produktivität. Harte Kennzahlen sind in der Regel objektiv und lassen sich mit klaren Zahlen und Fakten belegen.
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Weiche Kennzahlen: Weiche Kennzahlen sind subjektive und schwer messbare Faktoren, die sich nicht direkt in Zahlen und Daten erfassen lassen. Diese Kennzahlen beziehen sich auf Aspekte der Geschäftstätigkeit, die schwer zu quantifizieren sind, wie beispielsweise Mitarbeiterzufriedenheit, Kundenloyalität, Markenimage und Unternehmenskultur. Weiche Kennzahlen sind in der Regel subjektiv und basieren auf Meinungen, Erfahrungen und Eindrücken.
Der Unterschied zwischen harten und weichen Kennzahlen besteht darin, dass harte Kennzahlen leicht zu quantifizieren und zu messen sind, während weiche Kennzahlen subjektiver Natur sind und sich schwer in Zahlen und Daten erfassen lassen. Beide Arten von Kennzahlen sind jedoch wichtig für die Beurteilung der Geschäftstätigkeit eines Unternehmens und sollten in ihrer Bedeutung entsprechend gewichtet werden.
3. Sollten harte Kennzahlen vor weichen Kennzahlen bevorzugt angewendet werden?
In der Regel werden harte Kennzahlen bevorzugt, da sie objektiv und leicht zu messen sind und daher oft als aussagekräftiger angesehen werden. Harte Kennzahlen sind auch oft diejenigen, die in der Finanzberichterstattung und bei Investoren im Vordergrund stehen, da sie die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens widerspiegeln.
Jedoch sind weiche Kennzahlen auch sehr wichtig, um das Verhalten und die Meinungen von Kunden und Mitarbeitern sowie die Wahrnehmung und Reputation eines Unternehmens zu verstehen. Diese Faktoren können einen erheblichen Einfluss auf den langfristigen Erfolg eines Unternehmens haben und sollten daher nicht vernachlässigt werden.
Insgesamt sollten harte und weiche Kennzahlen gleichermaßen berücksichtigt werden, um ein umfassendes Bild der Geschäftstätigkeit eines Unternehmens zu erhalten. Unternehmen sollten je nach Zielsetzung, Strategie und Kontext entscheiden, welche Kennzahlen für sie am relevantesten sind und welche Art von Kennzahlen bevorzugt werden sollten.
4. Wie können Kennzahlen nach dem Funktionsbereich im Unternehmen gegliedert werden?
Eine Gruppierungen nach Funktionsbereich im Unternehmen könnte für Kennzahlen wie folgt aussehen:
- Finanzkennzahlen: Finanzkennzahlen messen die finanzielle Performance eines Unternehmens und umfassen beispielsweise Umsatz, Gewinnmarge, Eigenkapitalrendite und Verschuldungsgrad.
- Operative Kennzahlen: Operative Kennzahlen geben Aufschluss über die Leistungsfähigkeit eines Unternehmens und beziehen sich auf die Kernprozesse wie Produktion, Verkauf und Kundenbetreuung. Dazu gehören beispielsweise Absatzmenge, Kundenbindung und Fehlerquote.
- Personal- und Organisationskennzahlen: Diese Kennzahlen geben Auskunft über die Personal- und Organisationsstruktur eines Unternehmens und umfassen beispielsweise Mitarbeiterfluktuation, Personalkosten pro Mitarbeiter und Organisationsstruktur.
- Markt- und Kundenkennzahlen: Diese Kennzahlen beziehen sich auf den Markt und die Kunden eines Unternehmens und umfassen beispielsweise Marktanteil, Kundenzufriedenheit, Kundenbindung und Kundenakquise.
- Nachhaltigkeitskennzahlen: Diese Kennzahlen messen die Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens und umfassen beispielsweise Energieverbrauch, CO2-Emissionen und soziale Verantwortung.
Diese Kennzahlen können je nach Anwendungsbereich weiter unterteilt werden, beispielsweise in quantitative und qualitative Kennzahlen oder primäre und sekundäre Kennzahlen. Es ist jedoch wichtig, dass Kennzahlen stets in Bezug auf die Zielsetzung und den Kontext interpretiert werden, da sie ansonsten falsch verstanden oder fehlinterpretiert werden können.