Der Break-Even-Point bezeichnet den Punkt, an dem die Kosten einer Geschäftstätigkeit genau durch die erzielten Einnahmen gedeckt werden. Es ist der Zeitpunkt, an dem weder Gewinn noch Verlust entstehen. Der Break-Even ermöglicht es Unternehmen, ihre Rentabilität zu analysieren und ihre Strategie auf langfristigen Erfolg auszurichten.
mögliche Prüfungsfragen
Inhaltsverzeichnis
- Was ist ein Break-Even?
- Was ist eine Break-Even-Analyse?
- Wann ist eine Break-Even-Analyse sinnvoll?
- Wie wird der Break-Even-Point bei unbekannter Menge berechnet?
- Wie wird der Break-Even-Point bei unbekanntem Preis berechnet?
- Weshalb muss das Ergebnis des Break-Even-Points immer aufgerundet werden?
1. Was ist ein Break-Even?
Der Break-Even-Punkt (auch als Gewinnschwelle oder Nullpunkt bezeichnet) ist ein Konzept aus der Betriebswirtschaftslehre, das den Punkt angibt, an dem ein Unternehmen seine Kosten deckt und weder Gewinn noch Verlust erzielt. Mit anderen Worten, es ist der Punkt, an dem die Erlöse eines Unternehmens genau den Gesamtkosten entsprechen.
Um den Break-Even-Punkt zu erreichen, müssen die fixen Kosten und die variablen Kosten eines Unternehmens gedeckt sein. Fixe Kosten sind unabhängig von der Produktionsmenge und bleiben konstant, während sich die variablen Kosten proportional zur Produktionsmenge ändern. Der Break-Even-Punkt kann in Geldeinheiten oder in Stückzahlen gemessen werden, je nachdem, welche Einheit für die Verkaufsanalyse am relevantesten ist.
Sobald der Break-Even-Punkt erreicht ist und das Unternehmen seine Kosten deckt, kann es anfangen, Gewinne zu erzielen, wenn die Verkaufsmenge über den Break-Even hinausgeht. Um den Gewinn zu steigern, muss das Unternehmen entweder die Verkaufsmenge erhöhen oder die Kosten senken.
Der Break-Even-Punkt ist ein wichtiges Konzept in der Unternehmensplanung, da er Unternehmen dabei hilft, ihre Rentabilität zu analysieren, Preisentscheidungen zu treffen, Kostenstrukturen zu optimieren und den Einfluss von Veränderungen auf ihre Gewinne zu bewerten.
2. Was ist eine Break-Even-Analyse?
Eine Break-Even-Analyse ist ein betriebswirtschaftliches Instrument, das verwendet wird, um den Break-Even-Punkt zu ermitteln. Sie ist eine Methode zur Bestimmung des Punktes, an dem die Erlöse eines Unternehmens die Kosten decken und weder Gewinn noch Verlust erzielt wird.
Bei einer Break-Even-Analyse werden die Kosten eines Unternehmens in fixe Kosten und variable Kosten unterteilt. Die fixen Kosten bleiben unabhängig von der Produktionsmenge konstant, während sich die variablen Kosten proportional zur Produktionsmenge ändern. Zusätzlich werden die Verkaufspreise und die erwarteten Absatzmengen berücksichtigt.
Indem diese Informationen in die Break-Even-Analyse einfließen, können verschiedene Kennzahlen ermittelt werden, darunter:
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Break-Even-Punkt in Geldeinheiten: Dies ist der Umsatzbetrag, bei dem die Erlöse die Gesamtkosten des Unternehmens decken.
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Break-Even-Punkt in Stückzahlen: Dies ist die Anzahl der verkauften Einheiten, bei der das Unternehmen die Kosten deckt.
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Deckungsbeitrag: Dies ist der Betrag, der pro verkaufter Einheit zur Deckung der fixen Kosten und zur Gewinnerzielung beiträgt.
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Gewinnschwelle: Dies ist der Umsatz oder die Stückzahl über dem Break-Even-Punkt, bei dem das Unternehmen Gewinn erzielt.
Eine Break-Even-Analyse kann Unternehmen dabei unterstützen, wichtige Entscheidungen zu treffen, wie z.B. die Festlegung von Verkaufspreisen, die Planung von Produktionsmengen, die Bewertung von Investitionsvorhaben und die Identifizierung von Rentabilitätsrisiken. Sie ist ein nützliches Werkzeug, um die finanzielle Leistungsfähigkeit eines Unternehmens zu analysieren und zu überwachen.
3. Wann ist eine Break-Even-Analyse sinnvoll?
Eine Break-Even-Analyse ist in verschiedenen Situationen und Phasen eines Unternehmens sinnvoll. Hier sind einige Beispiele, in denen eine Break-Even-Analyse nützlich sein kann:
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Geschäftsgründung: Wenn ein Unternehmen gegründet wird, kann eine Break-Even-Analyse dabei helfen, die Rentabilität und das Erfolgspotenzial des Geschäftsmodells zu bewerten. Sie kann dabei unterstützen, realistische Umsatzziele und Kostenziele festzulegen und zu bestimmen, wie viel Umsatz oder wie viele Verkäufe erforderlich sind, um die Gewinnschwelle zu erreichen.
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Produktentwicklung: Bei der Einführung eines neuen Produkts oder einer neuen Dienstleistung kann eine Break-Even-Analyse Aufschluss darüber geben, wie schnell das Produkt oder die Dienstleistung die Kosten decken und profitabel werden kann. Sie ermöglicht es, verschiedene Szenarien zu simulieren und den optimalen Verkaufspreis sowie die angestrebte Absatzmenge zu ermitteln.
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Preisfestlegung: Eine Break-Even-Analyse kann helfen, den Mindestpreis zu bestimmen, der erforderlich ist, um die Kosten zu decken und keinen Verlust zu machen. Sie ermöglicht es, die Auswirkungen von Preissenkungen oder Preiserhöhungen auf den Break-Even-Punkt und den Gewinn zu analysieren.
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Kostenoptimierung: Eine Break-Even-Analyse kann Unternehmen dabei unterstützen, ihre Kostenstruktur zu analysieren und zu optimieren. Sie zeigt auf, welche Kostenarten den größten Einfluss auf den Break-Even-Punkt haben und identifiziert Einsparungspotenziale.
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Investitionsentscheidungen: Wenn ein Unternehmen vor der Entscheidung steht, in neue Maschinen, Anlagen oder Projekte zu investieren, kann eine Break-Even-Analyse helfen, die Rentabilität der Investition zu bewerten. Sie ermöglicht es, den Zeitpunkt zu bestimmen, ab dem die Investition Gewinne generiert und sich amortisiert.
Eine Break-Even-Analyse ist also immer dann sinnvoll, wenn Unternehmen ihre Kostenstruktur, ihre Rentabilität oder den Einfluss von Änderungen in Preisen, Produktionsmengen oder Kosten analysieren möchten. Sie bietet wertvolle Einblicke und hilft bei fundierten Entscheidungen.
4. Wie wird der Break-Even-Point bei unbekannter Menge berechnet?
Angenommen, ein Unternehmen stellt T-Shirts her und verkauft sie zu einem Preis von 20 Euro pro Stück. Die Gesamtkosten setzen sich wie folgt zusammen:
- Fixe Kosten: 10.000 Euro pro Monat (z. B. Miete, Gehälter)
- Variable Kosten: 8 Euro pro T-Shirt (z. B. Materialkosten, Arbeitskosten)
Um den Break-Even-Punkt zu berechnen, müssen wir die fixen Kosten und die variablen Kosten pro Einheit kennen. In diesem Beispiel beträgt der Deckungsbeitrag (Verkaufspreis minus variable Kosten) 20 Euro – 8 Euro = 12 Euro pro T-Shirt.
Der Break-Even-Punkt in Stückzahlen kann nun berechnet werden, indem die fixen Kosten durch den Deckungsbeitrag pro Einheit geteilt werden:
Break-Even-Punkt (in Stückzahlen) = Fixe Kosten / Deckungsbeitrag pro Einheit
In diesem Fall wäre der Rechenweg folgender:
Break-Even-Punkt (in Stückzahlen) = 10.000 Euro / 12 Euro pro T-Shirt = 833,33 T-Shirts (aufgerundet auf ganze Stückzahlen)
Das bedeutet, dass das Unternehmen mindestens 834 T-Shirts pro Monat verkaufen muss, um die Kosten zu decken und keinen Gewinn oder Verlust zu machen. Bei einem Verkaufspreis von 20 Euro pro T-Shirt würde der Umsatz dann 834 T-Shirts * 20 Euro = 16.680 Euro betragen.
Verkauft das Unternehmen mehr als 834 T-Shirts, wird es Gewinn erzielen. Verkauft es weniger, wird es einen Verlust verbuchen.
Bitte beachte, dass dies ein vereinfachtes Beispiel ist und dass in der Realität weitere Faktoren wie Rabatte, Steuern und andere Kosten berücksichtigt werden müssen.
5. Wie wird der Break-Even-Point bei unbekanntem Preis berechnet?
Angenommen, ein Unternehmen stellt und verkauft Fahrräder. Die fixen Kosten betragen 50.000 Euro pro Jahr, die variable Kosten pro Fahrrad betragen 200 Euro und die Verkaufsmenge beträgt 500 Fahrräder pro Jahr.
Um den Break-Even-Punkt zu berechnen, müssen wir den Verkaufspreis ermitteln, bei dem die Erlöse die Gesamtkosten decken. Der Gesamtdeckungsbeitrag kann berechnet werden, indem die Verkaufsmenge mit dem Deckungsbeitrag pro Einheit multipliziert wird:
Gesamtdeckungsbeitrag = Verkaufsmenge * Deckungsbeitrag pro Einheit
Gesamtdeckungsbeitrag = 500 Fahrräder * (Verkaufspreis – variable Kosten)
Da der Break-Even-Punkt erreicht wird, wenn die Erlöse die Gesamtkosten decken, setzen wir den Gesamtdeckungsbeitrag gleich den Gesamtkosten:
Gesamtdeckungsbeitrag = Fixe Kosten + Variable Kosten
Verkaufsmenge * (Verkaufspreis – variable Kosten) = Fixe Kosten + Variable Kosten
500 Fahrräder * (Verkaufspreis – 200 Euro) = 50.000 Euro + (500 Fahrräder * 200 Euro)
Jetzt können wir den Verkaufspreis berechnen:
500 Fahrräder * (Verkaufspreis – 200 Euro) = 50.000 Euro + 100.000 Euro
500 Fahrräder * Verkaufspreis – 100.000 Euro = 50.000 Euro + 100.000 Euro
500 Fahrräder * Verkaufspreis = 150.000 Euro
Verkaufspreis = 150.000 Euro / 500 Fahrräder
Verkaufspreis = 300 Euro pro Fahrrad
Um also den Break-Even-Punkt zu erreichen, müsste das Unternehmen die Fahrräder zu einem Preis von 300 Euro pro Stück verkaufen.
6. Weshalb muss das Ergebnis des Break-Even-Points immer aufgerundet werden?
Der Break-Even-Punkt wird aufgerundet, um sicherzustellen, dass das Unternehmen tatsächlich seine Kosten deckt und keinen Verlust macht. Durch das Aufrunden wird eine Sicherheitsmarge eingebaut, um unvorhergesehene Kosten oder Schwankungen in der Nachfrage abzudecken.
Die Berechnung des Break-Even-Punkts basiert auf Annahmen und Schätzungen, und es ist nicht möglich, eine genaue Verkaufsmenge zu ermitteln, die genau den Kosten entspricht. Indem man den Break-Even-Punkt aufrundet, erhöht man die Wahrscheinlichkeit, dass das Unternehmen tatsächlich die Gewinnschwelle erreicht oder überschreitet.
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